Rasant schmelzende Gletscher, tauender Permafrost, weniger Schneebedeckung, aber auch häufigerer, intensiverer Starkregen und längere Trockenperioden – der Klimawandel hat viele Gesichter. Wie sich all diese Veränderungen auf Österreichs Wasser auswirken, untersucht die bisher größte Studie zum Thema im Auftrag des BMLUK unter der Leitung von Forscher:innen der TU Wien und GeoSphere Austria, mit Beteiligung der Uni Graz, BOKU Wien und des Ingenieurbüros DI Holler sowie der Bundesländer.
Eis und Schnee – die sogenannte Kryosphäre – spielen eine bedeutende Rolle für den Wasserhaushalt. Den aktuellen Stand der Forschung dazu, fassen Wissenschaftler:innen der Uni Graz unter der Leitung von Wolfgang Schöner für die Studie zusammen. „Wenn die Gletscher schrumpfen, wird der Abfluss in die Bäche immer geringer und fehlt insbesondere in Dürre-Zeiten. Auch die Schneedecke erfüllt eine wichtige Funktion. Mit ihrem Abschmelzen im Frühjahr versorgt sie die Flüsse und erneuert das Grundwasser. Liegt zu wenig Schnee, trocknet der Boden rascher aus“, erklärt Schöner. In andere Gefahr berge das Tauen des Permafrosts: „Dadurch werden große Mengen an Schutt bereitgestellt, was den Abgang von Muren begünstigt und den Sedimenttransport der Flüsse erhöht, womit das Schadensrisiko im Falle von Überflutungen steigt“, so der Forscher.
Die Ergebnisse aus dem Projekt sollen Wasserszenarien bis zum Jahr 2100 liefern, als Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen zum Schutz von Bevölkerung und Umwelt sowie zur Sicherung von Österreichs Wasserressourcen.
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Wolfgang Schöner leitet die Forschungsgruppe „Climate Change in Mountain Regions“ am Institut für Geographie und Raumforschung der Uni Graz und ist Teil des Profilbereichs Climate Change Graz.